Es ist Zeit nach drei Jahren zu analysieren, was das für Coronajahre waren. Ob Journalismus, Politik, Wissenschaft oder Justiz, es mehren sich Stimmen, die nach kritischer Aufarbeitung verlangen. Der Vizepräsident des Bundestags Wolfgang Kubicki fordert schon seit längerem, dass die Abgeordneten eine Kommission einsetzt, die einzelne Bereiche der Gesellschaft untersucht. Nicht im Hinblick darauf, Verantwortliche anzuklagen, sondern um aus Fehlern zu lernen. Der Wissenschaftsjournalist Ranga Yogeshwar sagt, er hätte während der Pandemie kritischer sein müssen, zum Beispiel, was Zahlen angeht oder aber auch ganz offensichtlich unsinnige Maßnahmen wie das Verbot, auf einer Parkbank zu sitzen. Der Virologe Hendrick Streeck war während der Pandemie einer der Wissenschaftler, der mahnte, dass allein eine Impfung die Pandemie nicht beenden werde. Er hält es für falsch, dass Politik, Wissenschaft und auch Pharmaindustrie genau diesen Eindruck erweckt haben. Die Wiesbadener Anwältin Jessica Hamed klagte mit ihren Mandanten schon sehr früh gegen Grundrechtseinschränkungen. Doch die Gerichte, so sagt sie, scheuten sich davor, Urteile zu sprechen. Und jetzt werden viele Prozesse einfach eingestellt. Sie fordert, dass die Justiz sich mit ihrer Rolle in der Coronazeit auseinander setzt. Das sollte auch der Journalismus machen. Wie viele Journalisten während dieser Zeit über jene geschrieben haben, die sich nicht haben impfen lassen wollen, das hat der Autor Markus Klöckner nun in einem Buch zusammenfasst. Der Titel ist das Zitat eines bekannten Spiegel-Kolumnisten. Der hatte seinerzeit gefordert, die Gesellschaft “möge mit dem Finger” auf die Ungeimpften zeigen. Unser Film über die nun beginnende Coronaaufklärung lief am Mittwoch, den 22.03.23 um 19.20 Uhr auf 3SAT in der KULTURZEIT.