Es ist eines der dunkelsten Kapitel der untergegangenen DDR. Das Ministerium für Staatssicherheit arbeitete über viele Jahre mit westdeutschen Neonazis zusammen. Sie ermögliche Rechtsterroristen sogar die Flucht in die DDR und den Nahen Osten, bezahlte Geld für Informationen und hatte Spitzel in beinahe allen wichtigen Organisationen. Der Berliner Journalist und Autor Andreas Förster beschreibt in seinem nun erschienenen Buch „Zielobjekt: Rechts“ wie die DDR einen Neonazi nach dem anderen durch ihren angeblichen „antifaschistischen Schutzwall“ ließ. Samuel Salzborn vom Zentrum für Antisemitismusforschung überrascht das nicht. Er spricht sogar von einer ideologischen Nähe, die bestanden habe, wenn es beispielsweise gegen Israel ging. Wir fahren mit Andreas Förster in das ehemalige „Objekt 75“. Rund fünfzig Kilometer südlich von Berlin, idyllisch an einem See gelegen, stehen noch immer jene Häuser, in denen die Staatssicherheit die Neonazis bewirtete, mit ihnen grillte und – so sagt es die Inventarliste – Bowle servierte. Warum ließ man sich mit Neonazis ein? Was wollte man damit erreichen? Können die alten Stasiakten Antworten geben? Und was steht in ihnen über die Zusammenarbeit westdeutscher Geheimdienste mit den Rechten? Unser Film lief in der KULTURZEIT von 3SAT.