Schnell war für die englische Regierung klar, dass hinter dem Einsatz von Nervengift gegen den ehemaligen britisch-russischen Doppelagenten Sergej Skripal nur der russische Staat stecken könne. Biowaffenexperten mahnen hingegen zur Zurückhaltung und dass man das Ergebnis der polizeilichen Untersuchungen abwarten solle. Für Biowaffenexperten ist klar, dass es sich angesichts des nur sehr aufwändig herzustellenden Giftes um einen Geheimdienst handeln muss. Die Frage ist nur, um welchen. Der Mordversuch steht in einer langen Kette von geheimdienstlichen Morden, die es sowohl im Kalten Krieg als auch danach gegeben hat und immer noch gibt. Das weiß Marina Litwinenko aus eigener schmerzhafter Erfahrung. Ihr Mann, der mit seiner Familie in London lebte, wurde 2006 mit einer radioaktiven Substanz vergiftet. Ein englischer Richter identifizierte Jahre später die zwei mutmaßlichen Mörder und benannte den russischen Staatschef Putin als Auftraggeber. Konsequenzen für die Drei hatte das jedoch nicht. Wir sprechen mit dem investigativen Berliner Journalisten Andreas Förster, der sich seit Jahren mit geheimdienstlichem Tun auseinander setzt. Zudem haben wir Marina Litwinenko in London befragt und mit Jan van Aken geredet. Der Politiker der Linken war als Biowaffeninspekteur u.a. in Syrien. Unser Film lief in den Sendungen ASPEKTE und KULTURZEIT.