Für die KULTURZEIT, das Kulturmagazin von 3SAT, waren wir in zwei Orten in der deutschen Provinz. Wie funktioniert es dort mit den Flüchtlingen? Ist die Landbevölkerung eher skeptisch und zurückhaltend, was den Kontakt zu Menschen aus Syrien und anderen Fluchtländern angeht oder geht sie auf die Menschen zu? Manheim gilt manchem Migrationsforscher als Experimentort. Das Dorf wird in zwei bis drei Jahren dem Erdboden gleich gemacht, denn dann kommen die Braunkohlebagger des nahen Abbaugebiets am Hambacher Forst. Doch bis dahin hat die Stadt Kerpen in den von den Dorfbewohnern leer gezogenen Einfamilienhäusern Flüchtlinge untergebracht. Freiwillige aus Manheim und den anliegenden Dörfern kümmert sich um die Menschen. Von der Fahrradwerkstatt über den örtlichen Fußballverein bis hin zu Möglichkeiten in örtlichen Firmen zu arbeiten. Integration kann nur klappen, sagt die örtliche Integrationsbeauftragte, wenn Flüchtlinge bereit sind, sich auf die hiesigen kulturellen Standards einzulassen und auf der anderen Seite eine Bevölkerung steht, die selbstbewusst ist. Auch im fränkischen Gundelsheim sind Flüchtlinge angekommen. Darunter die vielerorts als problematisch wahrgenommenen alleinstehenden minderjährigen jungen Männer. Doch in der fränkischen Gemeinde gab es keine Demonstrationen, sogar der örtliche CSU-Politiker lebt mit einer Asylunterkunft Wand an Wand und unterstützt die Menschen. Warum klappt hier, was in Sachsen und Sachsen-Anhalt so schief läuft.