Reden über Silvester

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Für die KULTURZEIT, das tägliche Kulturmagazin des Senders 3 SAT, haben wir uns in einer Reportage  mit der Berichterstattung über die Silvesterübergriffe auf Frauen auseinander gesetzt. Warum berichteten die Medien so spät über die Hintergründe der Kölner Vorfälle und mögliche Tatverdächtige? Gibt es eine Zurückhaltung, wenn es um kriminelle Taten von Migranten und Flüchtlingen geht und ist diese falsch oder richtig? Ja, es gibt Zurückhaltung und Scheu, sagt die Publizistin und Philosophin Antje Schrupp und die sei richtig. Denn täglich brennen Flüchtlingsheime, werden Menschen mit Migrationshintergrund verprügelt. Da könnten Nachrichten wie die aus Köln die Lage noch befeuern. Dennoch dürften Journalisten darauf keine Rücksicht nehmen, sagt der Journalismusforscher Horst Pöttker. Zu einseitig sei die Berichterstattung über die Flüchtlingssituation in Deutschland bisher gewesen und habe Probleme komplett ausgeblendet. So könne Euphorie ganz schnell in Hass umschlagen. Auch Arnold Plicker, der Vorsitzende der Polizeigewerkschaft in Nordrhein Westfalen, findet ein Schweigen falsch und kritisiert die Polizei, die Informationen wissentlich zurückgehalten habe. Neben diesen Gesprächspartner sprechen wir zudem mit dem BILD-Chefreporter Frank Schneider und dem Vorsitzenden des Deutschen Journalisten Verbands Frank Überall. Als wir mit ihm das Interview führen, werden auf der Kölner Domplatte Pakistani und Syrer von Deutschen überfallen und krankenhausreif geschlagen. Zuvor war in Facebookgruppen dazu aufgerufen worden, am Kölner Hauptbahnhof nun selbst für Ordnung zu sorgen.