Zukunft der Linken

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Nun hat sie es getan. Sahra.Wagenknecht ist aus der Linken ausgetreten. Den “Verein Bündnis Sahra Wagenknecht – für Vernunft und Gerechtigkeit” hatte sie bereits gegründet, im Januar 2024 soll nun eine gleichnamiger Partei folgen. Für die KULTURZEIT von 3SAT haben wir Sahra Wagenknecht in den Tagen vor der Bekanntgabe ihrer Entscheidung begleitet. Wir waren mit ihr im Bundestag bei der letzten Abstimmung als Mitglied der Linken und sind dann mit ihr nach Halle gefahren, wo sie vor 900 Menschen aus ihrem Buch die Selbstgerechten gelesen hat. Wie hat Dietmar Bartsch, der lange gemeinsam mit ihr den Fraktionsvorsitz innehatte, die Trennung erlebt, wie erklärt er sie sich? Der Dramaturg und Publizist Bernd Stegemann hat Bücher über linke Identitätspolitik geschrieben und die Partei scharf kritisiert. Mit Sahra Wagenknecht gründete er die “Aufstehen”-Bewegung, die jedoch schnell scheiterte. Eine neue linke Partei hält er für ein Risiko – für Wagenknecht, aber auch die linke Politik generell. Wir waren bei ihm auf dem Land in Brandenburg und haben ihn nach dem Warum gefragt. Johannes Hilje war Wahlkampfberater für die Grünen und ist Politik- und Kommunikationsstratege. Die neue Wagenknechtpartei wird die klassische Links-Rechtsteilung in der Politik aufheben, da ist er sich sicher. Auch befürchtet er einen Populismus nun von allen Seiten. Der Erlanger Politologe Constantin Wurthmann hat in Studien herausgefunden, dass vor allem AFD-Wähler und Nichtwähler die neue Wagenknechtpartei wählen würden. Aber auch bei den anderen Parteien gibt es Interessierte, am wenigsten bei den Grünen. Am Montag um 10.00 Uhr drängelten sich die Journalisten in der Bundespressekonferenz und hörten Wagenknecht das Ende ihre jahrzehntelangen Linkenmitgliedschaft verkünden, wir standen mitten unter ihnen. Unser Film lief am Montag, den 23.10.23 um 19.20 Uhr auf 3SAT in der KULTURZEIT.